Klima­freundlicher
Weihnachts­markt

Vermeiden, verringern, kompensieren lautet die Devise, mit der die Heinzel ihren Beitrag zu einem nachhaltigeren Weihnachtsfest leisten wollen. Damit gehen sie ihren Weg der letzten Jahre konsequent weiter.

Mit verschiedenen Maßnahmen wird die verbrauchte Energie so gering wie möglich gehalten und überall auf dem Markt zertifizierter Ökostrom verwendet. Die entstandenen CO2-Emissionen für den Betrieb, Auf- und Abbau werden über ein CO2-Kompensationszertifikat mit Goldstandard ausgeglichen. Zusätzlich werden über eine
Partnerschaft mit Plant-for-the-Planet Bäume gepflanzt. Übrigens: Die Eisbahn auf dem Heumarkt darf sich bereits seit einigen Jahren klimaneutral nennen.

Kurze Transportwege
Durch ein Lager in der Nähe des Marktes und gut geplante Logistik sichern wir kurze Transportwege und haben in den letzten Jahren die verwendete Spritmenge deutlich reduziert.

LED-Beleuchtung
Für die Beleuchtung von “Heinzels Wintermärchen” verwenden wir ausschließlich energiesparende LED-Lampen.

Müllvermeidung
Unsere Marktgastronomen und Händler verwenden hauptsächlich Papierservietten und wo dies notwendig ist Pappschalen mit Holzbesteck zur Ausgabe von Speisen. Einweggeschirr aus Plastik findet hingegen keine Verwendung.

Mehrwegsystem für Tassen und Gläser
Um den Verzehr auf dem Weihnachtsmarkt so emissionsarm wie möglich zu halten, gibt es in Heinzels Wintermärchen keine Einweg-Trinkgefäße.

Mülltrennung
Die Heinzelmännchen trennen ihren Müll in Zusammenarbeit mit REMONDIS, um möglichst viele Ressourcen zu recyclen und einen erhöhten Emissionsausstoß zu vermeiden.

Nachhaltiges Bauholz
Für den Bau der Hütten, Schankhäuser und der Eisbahn wird ausschließlich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet.

Isolierte Kälteleitungen
Um den Energieverlust so gering wie möglich zu halten wurden möglichst passgenaue Kälteleitungen verwendet und viele wurden isolierend überbaut.

Kühlmatten
Weiß eingefärbte Kühlmatten vermindern die notwendige Energie zum eineisen der Eisfläche. Styrodur Isolierplatten isolieren die Eisfläche von unten.

Modernste Kühlaggregate
Die eingesetzten elektrischen Kühlaggregate der Firma Aggreko laufen nach modernster Technik und kühlen – ähnlich wie eine Fußbodenheizung, nur umgekehrt – lediglich nach Bedarf.

Kältesteuerung
Einbau einer neuen, elektronischen Kältesteuerung, die direkt im Eis die Temperatur misst und den optimalen Einsatz von Energie für Kühlung auf das Mindestmaß begrenzt – die neuen Messpunkte ermöglichen, den Einsatz von Energie zur Kühlung automatisch auf ein Mindestmaß zu beschränken.

Professionelle Eispflege
Die Eismeister aus dem Lentpark der KölnBäder GmbH sorgen durch regelmäßige Pflege der Eisbahn für eine möglichst geringe Eisdicke, die wesentlich für einen geringen Energieverbrauch ist.

Weihnachtsbäume
Die Weihnachtsbäume auf unserem Weihnachtsmarkt stammen aus naturnaher Herkunft. 90% der Bäume sind Ausschuss-Ware, das heißt sie lassen sich über einen normalen Weihnachtsbaumverkauf nicht verkaufen. Nach dem Weihnachtsmarkt werden die Weihnachtsbäume geschreddert und kompostiert, also nicht verbrannt sondern auf natürliche Weise der Natur zurückgeführt.

Händler & Gastronomen
Wir arbeiten mit den Händlern und Gastronomen zusammen, dass auch diese weiter Strom sparen werden (Elektroheizungen aus, Verbot von Gasheizungen, Abschalten von Geräten, ausschließlich Einsatz von LED Beleuchtung auch in den Ständen)

Wir sehen die jährliche Emissionstabelle als Kernstück unserer Bemühungen um eine klimaneutrale Veranstaltung. Die Zahlen für 2023 haben wir so genau wie möglich erhoben. Sie dienen als Grundlage für weitere Maßnahmen und zur Berechnung der notwendigen Ausgleichshandlungen. Die Ermittlung der CO2 Ausstöße erfolgte mit den Experten von Plant-for-the-Planet. Hier geht es zur Emissionstabelle.

Wir verwenden auf dem Weihnachtsmarkt inklusive der Eislaufbahn ausschließlich Ökostrom. Der Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie, deren Erzeugungsanlagen an das west- und mitteleuropäische Verbundnetz angeschlossen sind. Der Strom kann sowohl aus Wasserkraftwerken als auch aus Windenergieanlagen stammen und lässt sich über die gesamte Lieferkette hinweg bis zum Erzeuger nachweisen. Die strengen Qualitätskriterien werden jährlich vom TÜV Rheinland zertifiziert. Die Verwendung von Ökostrom als hauptsächlicher Energieträger auf der Veranstaltung hat erheblichen Einfluss auf den CO2-Ausstoß. Allein diese Maßnahme spart rund 152 Tonnen CO2.

Heinzels Wintermärchen befindet sich mit seinen Maßnahmen auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Veranstaltung. In den nächsten Jahren werden wir weiter daran arbeiten, den CO2 Ausstoß zu verringern. Die Emissionen, die wir nicht oder noch nicht vermeiden können, kompensieren wir über ein CO2-Kompensationszertifikat mit Goldstandard. In Kooperation mit Plant-for-the-Planet pflanzen wir außerdem Bäume, die zusätzlich CO2 binden. Ferner werden alle Stiftungsaktivitäten unterstützt, wie z.B. das Empowerment von Botschaftern für Klimagerechtigkeit.

Bäume binden CO2 – eine einfache Erkenntnis, die die Heinzelmännchen so fasziniert hat, dass sie neben der CO2-Kompensation durch Zertifikate zusätzlich Bäume pflanzen, um die CO2-Bindung aktiv zu fördern. Der perfekte Partner dafür ist Plant-for-the-Planet, eine Initiative, die 2007 vom damals 9-jährigen Felix Finkbeiner gegründet wurde.

Die Organisation verfolgt das Ziel, weltweit Ökosysteme zu schützen und wiederherzustellen, um die Erderwärmung zu verlangsamen und das Klima zu stabilisieren. Im Projekt auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko werden zum Beispiel 41 heimische Baumarten gepflanzt, die im Laufe ihres Lebens jeweils bis zu 200 kg CO2 binden können. Die jungen Setzlinge, die bei einer Pflanzhöhe von 20 cm starten, werden in den ersten drei Jahren intensiv gepflegt, um ihnen beste Chancen für ihre Entwicklung zu geben.

Doch Plant-for-the-Planet geht über die reine Baumpflanzung hinaus: Weltweit bildet die Initiative Kinder und Jugendliche zu Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit aus. Sie schulen junge Menschen, damit diese sich für den Klimaschutz engagieren und die Vision einer klimagerechten Zukunft aktiv in die Welt tragen. Plant-for-the-Planet ruft dazu auf, weltweit 1.000 Milliarden Bäume wieder herzustellen, um einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der globalen Erderwärmung zu leisten. Dieses Ziel ist eine große gesellschaftliche Anstrengung für eine lebenswerte Zukunft, dem sich auch die Heinzelmännchen mit voller Überzeugung anschließen.

Interview mit Rodney Ranz (Veranstalter „Heinzels Wintermärchen“), 2023

Herr Ranz, letztes Jahr waren Sie mit einer Energiekrise konfrontiert – wie schätzen Sie die Lage in diesem Jahr ein?
Ranz: Vor einem Jahr hatten wir die Sorge, nicht genügend Energie zu haben und die Bundesregierung hat zum Energiesparen aufgerufen. Zum Glück hat sich die Krise wieder entspannt. Mit verschiedenen Maßnahmen haben wir im letzten tatsächlich weniger Energie verbraucht als in den Vorjahren. Daran werden wir auch weiter festhalten und einige Einsparmaßnahmen noch weiter entwickeln.

Können Sie ein Beispiel nennen?
Ranz: Einen besonders großen Energiespar-Effekt hatte eine neue elektronische Temperatursteuerung, die wir an unterschiedlichen Messpunkten im Eis eingebaut haben. Diese Messung ermöglichte eine stromsparende Steuerung bis hin zur zeitweisen Abschaltung der Kühlaggregate. Die Reaktion auf Temperaturänderungen war allerdings noch nicht optimal. Hier haben wir an der automatischen Steuerung nachgearbeitet und erhoffen uns davon weitere Einsparungen.

Wie viel Strom verbrauchen Markt und Eisbahn pro Besucher?
Ranz: Ein Besuch in Heinzels Wintermärchen verursacht pro Besucher 0,165 kWh Stromverbrauch. Das ist weniger als 1% des Tagesverbrauchs eines Bundesbürgers. Das ist so wenig, weil der Weihnachtsmarkt gleichzeitig von vielen Menschen besucht wird und sich alle den Verbrauch teilen. Wenn man Zuhause bleibt, verbraucht man in der Regel mehr Energie. Hinzu kommt, dass wir seit vielen Jahren für den Weihnachtsmarkt und die Eislaufbahn ausschließlich TÜV-zertifizierten Ökostrom nutzen, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Und wir sind seit einigen Jahren klimaneutral.

Was meinen Sie mit einem klimaneutralen Weihnachtsmarkt?
Ranz: Ein „klimaneutraler Weihnachtsmarkt“ fußt auf dem Gedanken, dass am Ende durch die Veranstaltung kein CO2 freigesetzt wurde. Zum einen gilt es also herauszufinden, welche Ausstöße verringert oder vermieden werden können. Zum anderen müssen die dennoch verursachten Ausstöße anhand einer Klimabilanz errechnet und dann kompensiert werden, damit am Ende rein rechnerisch keine Emissionen freigesetzt werden. Dabei sind uns die Ermittlung der Emissionen und die Pflege der Energiebilanz wichtig. Sie ist die Grundlage für weitere Bemühungen, unsere Emissionen auch in Zukunft weiter zu verringern.

Wie stellen Sie die Klimaneutralität sicher?
Wir erstellen jedes Jahr eine Klimabilanz, in der wir den angefallenen CO2-Ausstoß errechnen. In Kooperation mit Plant-for-the-Planet pflanzen wir dann Bäume, die CO2 binden und kompensieren damit nach Gold Standard. Um eine jährliche Überkompensation zu gewährleisten, unterstützen wir zusätzlich das Projekt „Ein Wald für Köln“, ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Köln und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e.V. zur Vermehrung des Waldes in Köln sowie das Projekt „Klimaretten-Selbermachen“ bei der Pflanzung von Agroforsten im brasilianischen Atlantik-Regenwald, dem bedrohtesten Regenwald der Welt.